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Anspruchsvolle Aufgaben leicht erfüllen
Wer anspruchsvolle Aufgaben hat, sollte schauen, dass er diese dennoch leicht und zuverlässig erfüllen kann. OASE setzt zur Planung und Disposition komplexer internationaler Beschaffungswege und Produktionskapazitäten auf Advanced Planning & Scheduling Software. Die passende Lösung zu finden war jedoch nicht leicht.
Seit Jahrzehnten steht OASE für Produkte zur kreativen Gestaltung mit dem Medium Wasser. Faszinierende Teiche und Wasserspiele in heimischen Gärten bis hin zu imposanten Großinstallationen im öffentlichen Bereich zeigen das breite Einsatzgebiet. Gegründet im Jahre 1949 hat sich OASE zu einem ‚Global Player‘ mit Innovations- und Qualitätsführeranspruch entwickelt.
Ähnlich wie die Absatzmärkte hat sich auch die Beschaffungs- und Lieferstruktur bei OASE entwickelt. Die Produktion und Beschaffung von tausenden unterschiedlichen Teilen aus Kunststoff (zumeist Spritzguss) und Metall (zumeist CNC gefertigt) erstrecken sich mittlerweile über den ganzen Globus, mit Lieferanten und Dienstleistern in allen Kontinenten und Produktionsstätten im In- und Ausland.
Mit Hilfe einer geeigneten Software sollten diese Beschaffungswege nun geplant und transparent dargestellt werden können. Weiterhin sollten die weltweit verteilten Kapazitäten geplant sowie Engpässe erkannt und vermieden werden. Hierzu suchte OASE nach den passenden Planungs- und Optimierungstools.
Ein zuerst beschrittener Lösungsweg mit einem vergleichsweise wenig zum bestehenden ERP-System kompatiblen Advanced Planning & Scheduling Tool stellte sich als zu aufwendig in der Datenbereitstellung und Administration heraus und konnte aufgrund von Schnittstellenproblemen die geforderte Prozessstabilität nicht sicherstellen. Die passende Software zu finden war aber nicht die einzige Herausforderung, die OASE meistern musste.
OASE, ein anspruchsvoller Anwender
Die bereits erwähnten komplexen Strukturen von OASE waren nämlich auch in fachlicher Hinsicht eine große Herausforderung. Zusätzlich gab es im Rahmen des Projektmanagements hohe Ansprüche: Das neue System sollte innerhalb von nur vier Monaten live geschaltet werden. Dazu wurde ein Projektteam gebildet, in dem die Bereiche Vertrieb, Einkauf, Disposition, Produktion und IT vertreten waren und das immer vollzählig an den Workshops teilgenommen hat. Dadurch war es möglich, Fragen und offene Punkte immer ganzheitlich zu klären und abzustimmen.
Die Ergebnisse
Im Rahmen des Projektes wurden viele Themen mit Relevanz zur Disposition abgestimmt und umgesetzt. Im Ergebnis wurden zahlreiche Regeln definiert, die genau bestimmen, welche Parameter in welchen Situationen zu setzen sind. Um die Komplexität dieser Vielzahl von Regeln beherrschen zu können, wurden die Regeln in themenbezogenen Entscheidungstabellen organisiert. Weiterhin wurden je Entscheidungstabelle Filter gesetzt, die angeben, für welche Materialien mit welchen Kriterien die enthaltenen Regeln gültig sind. Im Folgenden ein Auszug der umgesetzten Punkte, die auch in der neuen Advanced Planning & Scheduling Software abbildbar sein sollten:
Disposition nach Lebenszyklus:
Die Lebenszykluskennzeichen (ELA) aller Materialien sollten nach den Kategorien Einlaufphase (E), Lebensphase (L) und Auslaufphase (A) regelmäßig ermittelt werden können, wobei sich die Auslaufphase ideal auch in vier verschiedene Stufen aufteilen lassen sollte. Je nachdem, wann das Material ausläuft und ob z.B. die Verfügbarkeit des Materials an eine Pönale (Vertragsstrafe) gebunden ist, sollten sich die Parameter so setzen lassen, dass am Ende der Auslaufphase die Bestände der Komponenten und Produkte auf das geringstmögliche Maß reduziert sind. Komponenten, die weiterhin als Ersatzteile benötigt werden, sollten ebenfalls die richtigen Einstellungen über ein integriertes Regelwerk erhalten.
Optimierung der Prognosen und Sicherheitsbestände
Ein bedeutender Punkt im Projekt war zudem auch die Optimierung der Prognosen und Sicherheitsbestände, sowohl für Enderzeugnisse als auch für Baugruppen und Komponenten. Mit der Optimierung der Prognosen und Sicherheitsbestände meint man in der Regel, dass die Produkte und Komponenten wie gewünscht verfügbar sein sollen. Die Planer und Disponenten sind bei der Auswahl und Bestimmung von geeigneten Prognose- und Sicherheitsbestandsverfahren jedoch in der Regel überfordert. Wie soll man auch aus der Vielzahl der Verfahren und Parameter die jeweils richtigen ermitteln? Selbst die Optimierungsalgorithmen in den ERP-Systemen sind oft unzureichend und kommen leicht zu falschen Ergebnissen. Dies kann jedoch fatale Auswirkungen zur Folge haben, die in Überbevorratung oder Lieferengpässen münden. Die Advanced Planning & Scheduling Software sollte deshalb auf Simulationen basierende Algorithmen unterstützen, da diese deutlich zielführender sind. Geforderte Lieferbereitschaft und Bestände werden so in Einklang gebracht. Der Disponent kann sich auf die Ergebnisse verlassen und kann sich auf andere wichtige Aufgaben konzentrieren.
Produktionsplanung
Wie bereits erwähnt ist die Supply Chain bei OASE recht komplex, da Produktion, Beschaffung und Versand über mehrere Werke organisiert sind und entsprechende Lieferbeziehungen zwischen diesen Werken abzubilden waren. Diese sollte deshalb nicht nur technisch darstellbar sein, sondern auch optisch als Supply Network visualisiert werden können. In einer Grafik sollten die Anwender dabei nicht nur die Stücklistenbeziehungen, sondern auch die Intercompany-Beschaffungswege erkennen können.
Bei OASE ist zudem insbesondere die effiziente Nutzung der verfügbaren Produktionsressourcen von großer Bedeutung. Neben der Termin- und Mengentreue müssen die Fertigungssteuerer also auch die Auslastung der Produktionsstandorte im Blick haben. Die neue Advanced Planning & Scheduling Software sollte die Disponenten deshalb auch bei dieser Aufgabe unterstützen, indem alle relevanten Produktionsressourcen mit verfügbarer und aktueller Belastung dargestellt werden. Auch dies idealerweise sowohl in einer grafischen wie tabellarischen Sicht, um sofort eine kritische Situation erkennen zu können und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten.
Wer wie OASE im internationalen Verbund produziert und beschafft, kennt die sich aus unterschiedlichen Urlaubs- und Feiertagsregelungen entstehenden Herausforderungen durch wochenlange Schließung von Produktionsstandorten und anschließendem schleppenden Anlauf der Fertigungs- und Logistikprozesse. Auch diese Globalisierungsanforderung sollte die neue Advanced Planning & Scheduling Software erfüllen, um automatisch zur rechten Zeit passende Bevorratungs-Vorschläge zu generieren, sodass die durchgängige Versorgung mit Komponenten und Produkten gewährleistet ist.
Bei der Suche nach einem schlanken, einfach zu bedienenden und doch sehr leistungsfähigen System fiel die Wahl letztlich auf das Advanced Planning & Scheduling Tool DISKOVER SCO, welches das Team von OASE durch seine durchdachte Struktur, Einfachheit in der Administration komplexer Strukturen und leistungsfähigen Optimierungsalgorithmen überzeugen konnte. Ein weiteres Argument für diese Advanced Planning & Scheduling Software war das umfangreiche Serviceangebot durch den Support des Lieferanten SCT GmbH. Dieses umfasst neben den üblichen Funktionen wie Hotline-Support und Update-Service auch einen Exception-Guard, der Abweichungen vom Sollzustand der Software wie auch der logistischen Parameter und Prozesse erkennt und über einen automatisierten Benachrichtigungsdienst Support und Anwender gleichermaßen informiert. Weiterhin werden in regelmäßigen Intervallen die Einstellungen des Systems geprüft und hinterfragt und bei Bedarf in Abstimmung mit dem Kunden angepasst.
Schnittstellen
Binnen weniger Wochen konnte das Supply Network von OASE in DISKOVER SCO abgebildet werden. Dazu wurden – und werden auch weiterhin – im täglichen Nachtlauf Stamm- und Bewegungsdaten ausgetauscht und in die DISKOVER SCO Strukturen überführt. Prognosen und Sicherheitsbestände konnten dabei sehr schnell mit der Verfügbarkeit der Verbrauchsdaten optimiert werden. Der größte Aufwand lag darin, die Regelwerke für die Dispoparameter und die verschiedenen Bevorratungsstrategien zu entwickeln. Hier galt es, das in den Köpfen der Disponenten und Steuerer verborgene Expertenwissen zu erheben und in Form von Regeln abzubilden. Auch das so genannte „Bauchgefühl“ (oft auch Erfahrung genannt) wurde diskutiert und durch entsprechende Regeln berücksichtigt. Das Planungs- und Dispositionsergebnis ist damit jederzeit reproduzierbar und nachvollziehbar. Nicht zuletzt dieser Aspekt führte auch zu einer schnellen Akzeptanz der neuen Lösung.
Heute profitiert OASE von niedrigen Beständen bei hoher Lieferbereitschaft und der engen Betreuung durch die Mitarbeiter der SCT GmbH. Fragen und Probleme werden adressiert und durch kompetente Ansprechpartner beantwortet. Auch dies ist ein wichtiger Aspekt in der Auswahl des Systempartners, da die hohe Komplexität der Zusammenhänge nur durch entsprechend im Thema wirklich versierte Partner überblickt werden kann.
Fachartikel, Logistik für Unternehmen, erschienen in Ausgabe 4-5/16Von Marina Weniger und Dr. Bernd Reineke
Marina Weniger ist Leiterin des Supply Chain Managements bei OASE, Dr. Bernd Reineke geschäftsführender Gesellschafter der SCT GmbH.